Atemtests

In unserer Praxis werden Atemtests zu verschiedenen Fragestellungen durchgeführt. Dabei werden zwei Arten unterschieden.

H2(Wasserstoff)-Atemtests

Anwendung:
Verdacht auf Milchzucker- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeit (Lactose- oder Fructoseintoleranz) bzw. bakterielle Fehlbesiedlung

Wenn vom Patienten bestimmte Zucker (Kohlenhydrate) in der Nahrung nicht verdaut werden können, werden diese stattdessen durch die Darmflora verstoffwechselt. Dabei entsteht unter anderem Wasserstoffgas. Der Patient bemerkt dann vermehrt Blähungen, Bauchkrämpfe oder Durchfälle. Diese Bildung von Wasserstoffgas kann auch in der Ausatemluft nachgewiesen und gemessen werden.

Beim Wasserstoff-Atemtest trinkt der Patient eine wässerige Lösung der vermuteten unverträglichen Substanz (z.B. Milch- oder Fruchtzucker). Anschließend wird über ca. 3 Stunden alle 30 Minuten die Konzentration von Wasserstoff in der Ausatemluft mit einem speziellen Messgerät gemessen.

Dieser Test kann auch für andere Fragestellungen genutzt werden, z.B. zur Bestimmung der Passagezeit der Nahrung vom Mund bis in den Dickdarm oder zum Nachweis einer bakteriellen Fehlbesiedlung.

¹³C-Atemtest

Anwendung:
Verdacht auf Helicobacter-pylori-Infektion des Magens bzw. Kontrolle nach deren Behandlung

Dieser Test basiert auf einem anderen Prinzip. Nach Gabe einer Kapsel mit chemisch markiertem Harnstoff wird dieser Harnstoff im Magen gespalten und als Kohlendioxid abgeatmet, wenn das Magenbakterium Helicobacter pylori im Magen siedelt. Die Ausatemluft wird in einem Probengefäß (Tüte) gesammelt und zur Analyse an ein Speziallabor versandt.