Kapselendoskopie

Die Kapselendoskopie ist eine spezielle Untersuchung des Dünndarms mittels einer Kapsel. Beurteilt wird dabei der Dünndarm über seine gesamte Länge. Es können also auch die Abschnitte beurteilt werden, die durch eine Magen- und Darmspiegelung nicht eigesehen werden können.  Diese Untersuchung wird vor allem zur Klärung chronischer Blutverluste eingesetzt, sofern Magen- und Dickdarmspiegelung keine Blutungsquelle zeigen konnten, also z.B. zur Abklärung einer Blutarmut, eines Eisenmangels oder versteckten Bluts im Stuhlgang. Es können entzündliche Veränderungen, Polypen oder Tumore im Dünndarm diagnostiziert werden.

Dazu wird eine Mini-Kamera (einschl. Beleuchtung und Sender) von der Größe einer Medikamentenkapsel geschluckt (ca. 11x26mm), die dann pro Sekunde mehrere Bilder aus dem Dünndarm an ein Empfangs- und Aufzeichnungsgerät sendet, das am Körper getragen wird. Die Kapsel wird anschließend binnen weniger Tage auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden. Zuvor ist wie bei der Spiegelung des Dickdarms die Darmreinigung mittels Einnahme einer Spüllösung erforderlich.

Die Kapselendoskopie des Dickdarms führen wir nicht durch. Sie stellt keine gleichwertige Alternative zur „normalen“ Dickdarmspiegelung (Koloskopie) dar. Neben der fehlenden Möglichkeit der Entnahme von Gewebeproben oder der Abtragung von Dickdarmpolypen (möglichen Krebsvorstufen) ist die Notwendigkeit ganz besonders gründlicher vorheriger Abführmaßnahmen ein Nachteil dieser Methode gegenüber der Koloskopie. Diese Methode gehört nicht zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen.